Zeitraum: 25.08.2024 – 28.08.2024
Tourstrecke: Waren/Müritz ==> Berlin
Teilnehmer: die Reinickendorfer Hans, Thomas und Norbert, die Ostpocken Hadi und Peter sowie der Charlottenburger Harald
Einleitung
Meine im vorjährigen Tourbericht geäußerte Vision, 2024 als Septett zu starten, hat sich nicht ganz erfüllt. Den üblichen Verdächtigen Hans, Norbert, Peter und Thomas hat sich unser Neuer (Harald) angeschlossen. Da Hadi seine Abneigung gegen E-Bikes über Bord geworfen hatte, war er dieses Mal zu unserer Freude wieder dabei. Nach Beendigung der Tour äußerte er sich dahingehend, froh darüber zu sein, die Fahrt mit seinem neuen E-Bike gemacht zu haben. Da Harald (wie Norbert) ebenfalls ein E-Bike hatte, waren nur noch Hans, Peter und Thomas mit Muskelkraft unterwegs. Wir waren also zu sechst.
Eigentlich hatten wir uns für einen einwöchigen Radwanderweg entlang der Altmühl entschieden. Doch aus verschiedenen Gründen (Urlaub, Hochzeitstag) kam nur eine viertägige Tour in Betracht. Daher die abgespeckte Strecke von Waren/Müritz zurück nach Berlin.
1.Tag: Sonntag, den 25.08.2024 – Waren => Dalmsdorf (43 km)
Wir trafen uns am Bahnhof Oranienburg um 9 Uhr. Selbstverständlich waren alle Teilnehmer pünktlich. Der Regio war wider Erwarten relativ gering besetzt. Wir konnten alle sechs Räder ohne Schwierigkeiten unterbringen. Um 09:14 Uhr ging es los. Bei der Fahrkartenkontrolle stellte sich heraus, dass wir im Besitz falscher Fahrradkarten waren. Die sehr nette Zugschaffnerin ließ Gnade vor Recht walten, wir brauchten weder neue Karten kaufen noch Strafe zahlen. Mal was positives von der DB.
Um 11:30 Uhr stiegen wir in Waren aus und los ging’s. Anfangs wußte keiner, wie wir auf unseren Radwanderweg kommen. Zum Glück trafen wir auf eine lustige Frauenwandergruppe, die uns auf den rechten Pfad brachte. Nach langen 10 Minuten machten wir an der Marina von Waren in einem Café-Garten bei Kaffee und Kuchen das erste Mal Rast.
In drei Zweierreihen ging es wenig später dann 30 km am Stück sportlich los nach Ankershagen. Da der Archäologe Heinrich Schliemann hier seine Kindheit verbrachte, trägt der Ort seit dem 25.07.2010 die offizielle Bezeichnung Schliemanngemeinde Ankershagen. Als Hobby-Archäologe entdeckte der mecklenburgische Pfarrerssohn erst Troja und am 31.Mai 1873 einen riesigen Goldschatz – den Goldschatz des Priamos.
Auf dem Grundstück des Schliemann-Museums nahmen wir neben einem riesengroßen trojanischen Holzpferd einen von Harald gesponserten Imbiss (Schinken von Butter Lindner) zu uns. In dem angrenzenden Biergarten gab es auch Getränke. Gestärkt fuhren wir weiter und machten einen kleinen Abstecher an die Quelle der Havel. Wir waren alle enttäuscht, da es nur ein kaum erkennbares Mini-Rinnsal war.
10 km weiter fanden wir unser erstes Quartier, 2 Blockhäuser auf einem ungepflegten Campingplatz. Wir wurden vom Chef (er sah aus wie Catweazle) in Empfang genommen. Auf der Terrasse des einen Blockhauses gab es einen Getränkekühlschrank. Wir konnten daher unserer Unterhopfung entgegenwirken. Nachdem wir uns frisch gemacht hatten, gingen wir in das in der Nähe gelegene Gasthaus. Es gab Schnitzel bzw. Sauerfleisch und natürlich Bier bzw. Wein. Den daran anschließenden Abend verbrachten wir bei guter Laune auf der Terrasse des Blockhauses bei Lampionlicht mit Kaltschalen, Vino und anderen Getränken. Um ca. 22 Uhr zogen wir uns in die beiden Blockhäuser zurück. Insgesamt gesehen, gaben wir der Unterkunft die Note 2- .
2.Tag: Montag, den 26.08.2024 – Dalmsdorf => Fürstenberg (62km)
Der Wecker klingelte um 7:30 Uhr. Zum Frühstück wurden wir zu Catweazles Sohn in dessen 100m entfernten Kanuverleih geschickt. Die Kanus sahen im Übrigen nicht gerade vertrauenswürdig aus. Nicht nur, dass wir lange warten mussten, war das Frühstück auch noch mehr schlecht als recht. Der Kaffee war unter aller Sau. Auf dem Rückweg zu unseren bereits fahrbereiten Bikes trafen wir auf Catweazle und sprachen ihn auf das schlechte Frühstück an. Dieser wurde richtig sauer, fast ausfällig. Also kritikfähig war er nicht gerade. Unsere Berwertung haben insgesamt gesehen auf 4 herabgesetzt.
Abfahrt war um 10 Uhr. Bei tollem Wetter machten wir Rast in dem kleinen Ort Userin an einem überdachten Picknickplatz. Es gab leckere Wurst von Harald und dazu noch eine Likörverkostung. Egal wer die Truppe anführte: derjenige war somit der Kutscher, und der, wie jeder weiß, kennt ja seinen Weg. Nach ca. 20 km erreichten wir Wesenberg. Dort wurden wir von der Bäckerei Reinhold angelockt. Es gab ganz leckeren Kaffee, hervorragende Torte, Prasselkuchen und Streuselkuchen, all das hatte aber seinen Preis: Kaffee+Kuchen = 9,-€.
Kurz vor unserem Ziel nach einer langen Abfahrt fand Lutschpuppe Thommi am Schwedtsee die beste Badestelle. Ratzfatz waren wir nackig (bis auf die Badehosen). Das Baden war eine tolle Abwechslung und dazu eine hervorragende Abkühlung. Eine Stunde später standen wir nur 100m weiter an einer Eisdiele. Peter spendierte allen ein Softeis.
Unser Ziel, das Haus an der Havel in Fürstenberg, erreichten wir um 16 Uhr.
Als erstes nahmen wir am hauseigenen Steg endlich wieder einmal ein oder zwei Bierchen zu uns. Nach dem Duschen gingen wir in den nahegelegenen Pipeline Biergarten. Dort wurden wir sehr, sehr nett von der 75 jährigen Frau Menzel bedient. Das Essen war hervorragend (Schnitzel , Pfifferlinge, Würzfleisch und Schnitzel).
Wie wir von Frau Menzel erfuhren, kochte eine sehr hübsche Ukrainerin. Agnezda war mit ihrer Tochter vor dem Krieg geflüchtet, ihr Ehemann kämpft noch dort. Da wir sehr gut bedient und bekocht wurden, gaben wir beiden Frauen auch ein anständiges Trinkgeld. Hadi fand in Achim, einem Stammgast, einen neuen Freund. Der Wein floss in Strömen. Zum Schluss spendierte Lutschpuppe Thommi noch eine Runde Schnaps und dann mussten wir auch schon gehen, wir waren die letzten Gäste. Das Restaurant ist wirklich weiter zu empfehlen.
In unserer Unterkunft gab es mit unseren restlichen Spirituosen noch eine lustige Stehparty auf dem Wandelgang. Zapfenstreich war 23 Uhr.

3.Tag: Dienstag, den 27.08.2025 – Fürstenberg => Zehdenick (22km)
Um 8:30 Uhr nahmen wir ein sehr gutes Frühstück zu uns. Eine Stunde später setzte sich das Sixpack bei gutem Wetter in Bewegung. Nach 8 km erreichten wir Himmelpfort, bekannt für sein Weihnachtspostamt. Kurz danach fuhren wir an der Gedenkstätte Ravensbrück vorbei.
Der Radwanderweg führte uns weiter über Bredereiche, Dannenwalde und Zabelsdorf zum Ziegeleipark Mildenberg. Im dortigen alten Hafen haben wir uns in einem schönen Biergarten niedergelassen. Es gab neben Kuchen auch Gulaschsuppe sowie Kaffee und Radler. Nach dieser ausgiebigen Rast zog unsere kleine Karawane auf einem wunderschönen Radweg – ähnlich dem im Spreewald – weiter nach Zehdenick, unserem letzten Übernachtungsort. Die Pension Neues Vaterland war schnell gefunden. Wir wurden schon von unserer sehr netten, kommunikativen Wirtin erwartet. Bevor wir unsere guten Zimmer belegten, nahmen wir im Innenhof noch einige Getränke (Bier) zu uns. Danach war duschen und chillen angesagt.
Treffpunkt war um 18:45 Uhr. Wir haben uns für die Pizzeria Dolce Vita am Hafen entschieden. Nach kurzem Fußweg über die Zugbrücke haben wir dort an einem Tisch direkt am Wasser Platz gefunden. Bei einem schönen Sonnenuntergang gab es Pizza, Spaghetti und Steak und natürlich Bier und Wein. Ein sehr gemütlicher und lustiger Abend, den wir noch im Innenhof unserer Unterkunft mit einem Absacker abgerundet haben. Bettruhe war um 22:30 Uhr.
4.Tag: Mittwoch, den 28.08.2024 – Zehdenick => Berlin
Um 8 Uhr gab es das beste Frühstück der bisherigen Fahrt. Um 9:15 Uhr machten wir uns auf die letzte Etappe. Bis Oranienburg waren es nur noch 36 km. Bei einer durchschnittlichen Geschwindigkeit von 20km/h ging es schnurstracks entlang der Havel auf einem guten asphaltierten Radweg. Das einzige, was zu kritisieren war: kein Gasthaus, kein Imbiss. Ziel war somit erst einmal das Havel-Café in Oranienburg. Wir hatten jedoch Pech: es war geschlossen. Die einzige Location, die wir fanden, war das Erlebnisbad in Oranienburg, der Turm.

Nachdem der Durst gestillt war, haben wir einen unserer Gruppe verloren 🥲: Harald entschied, da er den längsten Weg noch vor sich hatte, von dort direkt nach Hause zu fahren. Der Rest fuhr über Legebruch noch 15 km nach Velten zu Hadi nach Hause, wo der uns noch ein Bierchen und einen kleinen Imbiss spendierte. Zu fünft ging es nach einer Stunde weiter. Der Dritte (Peter) verließ die Gruppe am S-Bahnhof Henningsdorf.
Hans, Norbert und Thomas fuhren in Richtung Reinickendorf. Auf der Ruppiner Chaussee war die Lutschpuppe auf einmal verschwunden. Hans und Norbert machten sich schon Sorgen. Thomas teilte uns aber schnell per Handy mit, dass er einen Platten hatte, wir aber weiter fahren sollten. So dezimierte sich das Sixpack immer mehr.
Schluss endlich kam jeder gesund und munter mit vielen neuen Eindrücken zu Hause an.
Résumé: Es war wie bisher jedes Jahr eine gelungene Fahrt. Mit dem Wetter hatten auch wieder Glück (tja, wenn Engel verreisen).
Schön, dass wieder mehr Personen mitgefahren sind. Zu erwähnen ist auch, dass unser Harald ein Gewinn (nicht nur) für die Radgruppe ist. Toll wäre es auch, wenn Reinhard nächstes Jahr wieder dabei ist und meine Vision bzgl. eines Septetts somit wahr werden könnte.
Tachodaten: Gesamtstrecke: 213,60 km
Reine Fahrzeit: 12 Std. 27 Min.
Durchschnittsgeschwindigkeit: 17,1 km/h
Höchste Geschwindigkeit: 48km/h
Autor: Norbert